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High Society
Musical von Cole Porter und Arthur Kopit nach dem Theaterstück »The Philadelphia Story / Die Nacht vor der Hochzeit« von Philip Barry und dem Film »High Society« 
Theater Heilbronn 2022

Fotos Björn Klein

Presse

Das Heilbronner Theater zeigt eine gelungene Inszenierung von „High Society“

Regisseur Georg Münzel, der zum ersten Mal in Heilbronn arbeitet, bringt eine amüsante musikalische Komödie auf die Bühne. Dabei scheint er sich sehr bewusst gewesen zu sein, dass dieses Broadway-Stück vor allem ein Unterhaltungsstück ist und dabei hat er es auch belassen. Behutsam modernisiert, bietet er den Besuchern auch vor allem gutes Amüsement. 

Mit einer nonchalanten Leichtigkeit, mit Witz und spitzen Pointen, aber auch mit gefühlvollen Passagen laufen die Geschehnisse flott ab, gut getragen von der Livemusik aus dem Orchestergraben. Interessant das Bühnenbild von Jörg Kiefel, wo man weitgehend auf Gegenständlichkeit verzichtet. Drei Vorhang-Ebenen, immer wieder verschoben, ein paar Holzquader, wenige Requisiten, so bleibt man flexibel und auf die Figuren konzentriert. Eva Rade zeigt die Tracy Lord in ihren Widersprüchen und Windungen sehr plastisch, gesanglich überzeugen fast alle Akteure, was vor allem deshalb bemerkenswert ist, weil hier vor allem Schauspieler am Werk sind, keine Musical-Spezialisten. Aber das tut der Aufführung keinen Abbruch, man kann die Musik durchaus genießen und zugleich die Handlung gut nachvollziehen.

Arnim Bauer, Ludwisburger Kreiszeitung

Münzel hat ein schlüssiges Konzept, es gerät nur in wenigen Momenten aus dem Takt, etwa bei der chargenhaften Karikierung einzelner Figuren, da lacht es sich gern und leicht dazu. Dass, auch in diesem Musical, Menschliches und Allzumenschliches nicht in flachen Ebenen verharren muss, wird hier pointiert gezeigt, ebenso wie Geld und Liebe als ewig-fatale Kombination funktionieren.

Die Choreografie der Truppe „Hauspersonal“ ist von Anfang an sowohl Hingucker als auch stumme Botschaft: nicht „klassenkämpferisch“, aber doch aufzeigend, wie sehr die „Reichen und Schönen“ es brauchen. Die Dramaturgie von „stillen“ und von „turbulenten“ Szenen stimmt eigentlich durchgängig, die neutralen Grautöne eines Bühnenbildes ohne „Bilder“ (Jörg Kiefel) geben Raum und Rahmen, ohne falsche Sentimentalität in die Tiefe der Gefühle zu gehen.

In Münzels Regie sind die geschliffenen und damit eleganten Dialoge (Buch: Arthur Kopit) ein wesentliches Element, das Ensemble umschifft mit ihnen die heikelsten Szenen und vermeidet zwischenmenschliche Klippen-Crashs, es bringt über die Rampe, wie man sich – auch – sprachlich verlieren kann und dann, auf dieser Ebene, auch wieder zurück zu sich selbst und zueinander kommt. Champagner, viel Champagner, stört nicht dabei; er löst nicht die Probleme der Welt, macht sie aber für Momente erträglicher, um am Ende nüchtern festzustellen: Die Reichen sind auch nur Menschen, und auch sie – wenn auch nicht alle – haben es verdient, das Glück zu finden, das es für kein Geld der Welt gibt. Das wäre dann die „Moral von der Geschichte“.

Brigitte Fritz-Kador, Rhein-Neckar-Zeitung

Regisseur Georg Münzel nimmt den Zuschauer in „High Society“ mit auf eine ihrer rauschenden Partys. Vom Premierenpublikum gibt’s am Samstag im Großen Haus des Theaters Heilbronn rhythmischen Beifall: für Münzels Inszenierung sowie für Dirigent Heiko Lippmann und die bestens aufgelegte Band.

Christoph Feil, Heilbronner Stimme

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